Hiromi Goto – Chor der Pilze
gelesen von Alexandra Ostapenko
«Meine Fingerspitzen sind eiskalt, aber mir ist zu behaglich, um mich zu bewegen. Um mir die Mühe zu machen, aufzustehen und die Decken zu ordnen. Ich möchte nur die Ruhe von Haut auf Haut genießen.»
Natürlich spricht sie die neue Sprache, auch wenn keiner in der Familie das glaubt. Dabei könnte sie, wenn sie wollte, im Kopfstand Shakespeare zitieren, bis sie Nasenbluten bekommt, behauptet die alte Dame. Sie ist vor zwanzig Jahren aus Japan eingewandert, sitzt unverrückbar im Flur ihres kanadischen Hauses und beobachtet alles. Als sie ins Heim soll, macht sie sich mitten in einem Schneesturm davon, geht mit einem jungen Trucker, der sie aufliest, auf einen Roadtrip. Niemand weiß, wo sie sich aufhält – außer ihrer Enkelin Muriel, eine junge, schon in dem neuen Land geborene Frau, mit der die Großmutter in ständiger telepathischer Verbindung steht. Man erzählt sich drei Leben, ein altes, ein neues, ein mögliches, doppelt gespiegelt und in allen Facetten veränderlich.
Ein erzählerisches Meisterstück über kulturelle Identität, Feminismus, Rassismus, und eine Hommage an die Heimat, die wir alle im Kopf haben: unsere Sprache. Mit Passagen von betörender Schönheit.
Presse zum BUCH
»Man liest diesen klugen und sehr sinnlichen Roman über ein Dasein zwischen den Kulturen, den Lebensaltern und den Geschlechtern mit Staunen und Gewinn.« Dorothea Dieckmann, Büchermarkt, DLF
Chor der Pilze – Hörbeispiel
Alexandra Ostapenko liest
Hiromi Goto – Chor der Pilze
Ungekürzte Lesung der gleichnamigen Buchausgabe des cass Verlags
Spielzeit 505 Minuten, 7 CDs Digifile/Kartonverpackung
ISBN 978-3-941009-73-8
22,00€