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Nicolas Mathieu – Rose Royal gelesen von Therese Hämer

Nicolas Mathieu – Rose Royal gelesen von Therese Hämer

Nach „Wie später ihre Kinder“ erzählt der Prix-Goncourt-Preisträger Nicolas Mathieu die Geschichte einer Frau, die beschließt, kein Opfer mehr zu sein.

Rose ist fast fünfzig, als sie Luc kennenlernt. Sie hat eine Ehe überstanden und zwei Kinder zur Welt gebracht, hat Liebschaften erlebt, Jobwechsel, Schicksalsschläge und Trauerfälle. Das Leben hat sie stark gemacht. In ihrer Handtasche steckt ein Revolver, der sie gegen die vielen Dreckskerle dieser Welt beschützen soll. Doch Luc ist anders, das spürt sie sofort. So charmant und zurückhaltend. Seit sie ihn kennt, liegt in ihren Augen ein neuer Glanz. Bis er sich eines Tages in seinem männlichen Stolz gekränkt fühlt und zuschlägt.

In seinem neuen Roman erzählt Nicolas Mathieu von einer Frau, die sich eine Waffe beschafft, damit die Angst endlich die Seiten wechselt.

Der französische Autor Nicolas Mathieu erzählt in seinem neuen Roman die Geschichte einer Frau, die sich nach vielen schlechten Erfahrungen nicht länger von Männern demütigen lassen will.

Monika Buschey

Nicolas Mathieu "Rose Royal" (Hörbuch) | WDR 3 Buchkritik

von Monika Buschey

      WDR3 Hörbuchkritik

Nicolas Mathieu: "Rose Royal" | SR2 Hörbuchtipp

von Lisa Huth

      SR2 HörbuchTipp

Der jüngste Roman von Prix Goncourt-Preisträger Nicolas Mathieu ist auch als Hörbuch erschienen. „Rose Royal“, Liebesgeschichte und psychologische Studie zugleich, erzählt von einer Frau, die beschließt, kein Opfer mehr zu sein.

Lisa Huth

Therese Hämer klingt reif, abgeklärt, rau und das passt auch zum Stil dieser Geschichte sehr geradeheraus und sehr unprätentiös. Nicolas Mathieu versteht es auch hier wieder sehr gut die Finger in die Wunden der heutigen Gesellschaft zu legen.

Dorothee Meyer-Kahrweg

Nicolas Mathieu "Rose Royal" | hr2 Buchkritik

von Dorothee Meyer-Kahrweg, Martin M. Schwarz

      hr2 Hörbuch Zeit

ROSE ROYAL - Hörbeispiel

von Therese Hämer liest | Nicolas Mathieu - ROSE ROYAL

      Hörbeispiel
Nicolas Mathieu – Rose Royal

gelesen von Therese Hämer

mit Musik von Dino Saluzzi

ungekürzte Lesung der Buchausgabe erschienen im Hanser Verlag
aus dem Französischen übersetzt von Lena Müller und André Hansen

2 CDs in Digifile/Kartonverpackung
18,00 Euro
Spieldauer 105 Minuten
ISBN 978-3-941009-71-4

Julie Otsuka – Als der Kaiser ein Gott war gelesen von Marit Beyer

Hörbuch der Woche beim Bayerischen Rundfunk

Julie Otsuka – Als der Kaiser ein Gott war
gelesen von Marit Beyer

 

»Tief im Gestrüpp fand sie vieles: einen Puppenkopf, einen schwarzen Damenseidenstrumpf, einen Steinbuddha, der kopfüber im Dreck lag. »Da warst du also.« Wir hoben ihn vorsichtig für sie auf, wischten ihm den dicken Bauch ab und sahen den mächtigen runden Kopf; er reckte ihn und lachte immer noch.«

Ein sonniger Frühlingstag im Jahr 1942, Berkeley, Kalifornien. Am Postamt liest die Mutter den Evakuierungsbefehl, geht nach Hause und beginnt die wichtigsten Habseligkeiten der Familie zusammenzupacken. Wie Zehntausende weitere japanischstämmige Amerikaner in den Westküstenstaaten betrachtet man sie als Sicherheitsrisiko, seit die USA mit Japan im Krieg stehen. Schnörkellos, präzise und aufwühlend erzählt Julie Otsuka in ihrem Roman von der wachsenden antijapanischen Stimmung unter den bislang so freundlichen Nachbarn, der Deportation in ein Internierungslager im Wüstenhochland von Utah, den prekären Verhältnissen in den Baracken hinter Stacheldraht, von Angst und Einsamkeit – und schliesslich von der Rückkehr der Familie, für die nichts mehr so sein wird wie zuvor.
Indem die Autorin ein beschämendes Kapitel US-amerikanischer Geschichte ausleuchtet, greift sie zugleich eine universelle Thematik auf: rassistische Vorurteile und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, heute so aktuell wie vor 75 Jahren.
Julie Otsukas Debütroman wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und mehrfach ausgezeichnet. Nach Wovon wir träumten (mareverlag) ist er der zweite Roman der amerikanischen Erfolgsautorin, der auf Deutsch erscheint.

Nominiert als Longlist Deutscher Hörbuchpreis 2021: Beste Interpretin

Presse zum HÖRBUCH:
im BÜCHERmagazin 1/21
ist das Hörbuch besprochen und bewertet:

5 von 5 Punkten GRANDIOS
und
Platz 3 der Top5-Liste Hörbuch

Presse zum BUCH:
»Mit diesem berührenden Roman ist Julie Otsuka ein Kunststück gelungen … Visuell prägnant, emotional präzise, doch ohne aufgeladene Symbolik oder extrabedeutsame Dialoge.«
Katharina Borchardt, Deutschlandfunk

»Herzzerreissend und erfrischend unsentimental.«
Publishers Weekly

»Ein Juwel von einem Buch.«
USA Today

Marit Beyer liest sehr ruhig, sehr dezent aber mit einer tiefen Melancholie. Sowohl Stil als auch Stimme haben mich sehr in den Bann gezogen. Eine eindrucksvolle, poetische, klare und vor allen Dingen nie sentimentale Geschichte darüber, wie der Krieg Menschen seelisch verheeren kann.

Dorothee Meyer-Kahrweg

Julie Ostuka: "Als der Kaiser ein Gott war" | hr2 Kultur

von Dorothee Meyer-Kahrweg | © Hessischer Rundfunk

      hr2 Hörbuch Zeit

Als der Kaiser ein Gott war – Hörbeispiel

von Julie Otsuka | gelesen von Marit Beyer

      ALS DER KAISER EIN GOTT WAR.

Julie Otsuka – Als der Kaiser ein Gott war
übersetzt aus dem aus dem Amerikanischen von Irma Wehrli
ungekürzte Lesung der Lenos Verlag-Ausgabe
gelesen von Marit Beyer

4 CDs, 269 Minuten Digifile/Kartonverpackung
Preis 22,– €
ISBN 978-3-941009-69-1
Für Erwachsene

Jami Attenberg – Nicht mein Ding gelesen von Rebecca Madita Hundt

Hörbuch der Woche Bayerischer Rundfunk.

Jami Attenberg – Nicht mein Ding
gelesen von Rebecca Madita Hundt

»Dann führen wir ein einstündiges Gespräch darüber, wie es um uns steht, was in dieser einen Stunde von ganz nett zu ganz schlimm kippt, obwohl ich es so nicht erlebt hatte, während es jetzt aber wahrscheinlich stimmt.«

Andrea lebt in New York, ist 39, Single und kinderlos. Und sie ist es leid, sich für ihr Leben rechtfertigen zu müssen. Familie, Ehe, Kinder – einfach nicht ihr Ding. Während ihre beste Freundin Indigo gerade Mutter geworden ist, zieht Andrea alleine durch die Clubs, lässt sich auf eine Reihe von schrägen Dates ein und brüskiert mit ihrer unverblümten Art ein ums andere Mal ihr Umfeld. 
Andreas Rückzugsort ist ihr kleines Apartment. Von dort aus kann sie das Empire State Building sehen, das sie jeden Abend zeichnet. Stück für Stück offenbart sich ihre andere Seite: ihr geplatzter Traum von einem Leben als Künstlerin, ihr Aufwachsen mit einer überforderten Mutter, ihre Unsicherheit im Job, ihre gescheiterten Beziehungsversuche. Vor allem scheut Andrea die Begegnung mit ihrem Bruder und dessen todkranker Tochter, um die sich alle Gespräche der Familie drehen – bis sie sich eines Tages aus ihrer selbst- gewählten Einsamkeit in die Wälder von New Hampshire aufmacht. 
Treffsicher und mit funkelndem Witz porträtiert Jami Attenberg eine Heldin, die keine sein will: unbequem und charmant, kompromisslos und verletzlich zugleich.

„Jami Attenberg: „Nicht mein Ding“ Ein schonungsloser und doch humorvoller Blick auf die eigene Weigerung, erwachsen zu werden: Das ist Jami Attenbergs Hörbuch „Nicht mein Ding“. Der gleichnamige Roman der amerikanischen Autorin stand auf der New York Times-Bestsellerliste. Die schnoddrig-sensible Lesung mit Rebecca Madita Hundt ist Monika von Aufschnaiters Hörbuch der Woche.“
→ BR Bayerischer Rundfunk ab 27.03.2020 Monika von Aufschnaiter (öffnet ein neues Fenster)

Rezensionen zum BUCH:
» Nicht mein Ding ist ein kluger, süchtig machender, urkomischer ungeheuer relevanter Roman.«
Meredith Maran, Washington Post

»Genau mein Ding: eine humorvolle, traurige und mitreißende Lektüre. Spritzig, zügig und mit viel Zuneigung für die Figuren geschrieben. Ein Roman, der durch Sound, Erzählstruktur und Charakterisierung begeistert.«
Hauke Harder, Buchhandlung Almut Schmidt in Kiel

»Das, was Jami Attenberg über weibliche Selbstbestimmung und die Vielfalt von Lebensentwürfen zu sagen hat, ist scharfsinnig und ehrlich – ein Roman, der etwas Entwaffnendes hat.«
Antje Höft, Heymann in Hamburg Eppendorf

»Jami Attenberg schreibt so unglaublich lebendige Bücher über Frauen, die die ganze Fülle des Lebens erleben: Verrat, Unsicherheit, das Empfinden der eigenen Unzulänglichkeit, den Überdruss am Leben, aber auch Liebe und Vertrautheit, Freundschaft und Zuneigung, Freude am Lebendigsein.«
Kirsten Jahn, Decius in Hildesheim

»Trotz des lakonischen und manchmal sogar zynischen Tons werden große Lebensfragen in diesem Buch gestellt: Wie will Frau leben, wenn Muttersein, eine feste Partnerschaft oder Karriere nicht ihr Ding ist? Wie gehen Freundschaften heute? Was bleibt tatsächlich auf der Strecke?«
Manuela Quarz, Thalia Köln

»Jami Attenberg wird von Buch zu Buch besser. Hier erzählt sie die Geschichte einer Frau mit 40, die mitten im Beruf steht, keine feste Beziehung und keine Kinder will. Dafür aber viel Sex hat und manchmal Drogen genießt. Dies alles schreibt die Autorin in einem knackigen, rauen direkten Ton, weit ab von süßlicher Betroffenheitsliteratur. Ob Williamsburg/Brooklyn, oder Friedrichshain/Berlin – es ist überall das Gleiche.«
Samy Wiltscheck, Kulturbuchhandlung Jastram in Ulm

»Großartig komponiertes Buch – zum Lachen, zum Weinen.
Ich liebe es, wie Andrea durch ihr Leben streift, mal stolpert, mal springt – und trotzdem am Ende immer wieder weiß, was eben nicht ›ihr Ding‹ ist.«
Ruth Focks, Hugendubel in Pinneberg

» Nicht mein Ding hat mich begeistert, weil die Heldin so unspektakulär ist. Gerade was sonst im amerikanischen Roman so zwingend scheint – eine unglaubliche Karriere, unendlicher Wohlstand, unfassliche Betrügereien, „inspirierende“ Schicksale und tiefer Sturz – das ganze Gigantomanische fehlt hier. Hier wird das Leben, wie es uns anfasst, so präzise und packend erzählt, dass ich das Buch in einem Nachmittag durchgelesen habe. Für mich die bisher beste Attenberg überhaupt. Mehr davon!«
Fabian Reinecke, Buchhandlung Bender in Mannheim

Nicht mein Ding - Hörbeispiel

von Rebecca Madita Hundt | Jami Attenberg - Nicht mein Ding

      Hörbeispiel

Jami Attenberg – Nicht mein Ding
aus dem Englischen von Barbara Christ
gelesen von Rebecca Madita Hundt
Musik: Benny Eisel

4 CDs in Digifile/Kartonverpackung
22,00 Euro
ISBN 978-3-941009-67-7
Ab sofort erhältlich.

Ungekürzte Lesung der Originalausgabe erschienen bei Schöffling & Co., Frankfurt

Susanne Gregor – Das letzte rote Jahr gelesen von Gergana Muskalla Regie: Marlene Breuer

Susanne Gregor – Das letzte rote Jahr
gelesen von Gergana Muskalla

Die Ich-Erzählerin Miša, 14 Jahre alt, zusammen mit ihrem älteren Bruder Alan und ihren Eltern, die gleichaltrige Rita in der Wohnung darüber, Slavka in der Wohnung darunter.
Sie vertrauen sich Geheimnisse an, sprechen über ihre ersten Liebschaften. Dabei könnten sie unterschiedlicher kaum sein: Rita ist überzeugte Pionierin, umso unerhörter erscheint es den Freundinnen, dass gerade Ritas Eltern hinter vorgehaltener Hand über eine Flucht nach Österreich sprechen. Rita ist empört, sie will nicht enden wie Slavka, deren Vater sich bereits vor zehn Jahren nach Schweden abgesetzt hat. Slavka interessiert sich wenig für Politik, dafür umso mehr für den neuen Geschichtslehrer, Genosse Baník, und für die Gymnastik, ihre große Leidenschaft. Miša ist die Sensibelste der drei, ihre erste und (vorerst) einzige Liebe gilt der Literatur, was so recht niemand nachvollziehen kann, am wenigsten ihr
Vater. Miša bewundert ihre Freundinnen, Rita für ihre Willenskraft, Slavka für ihre Disziplin, sie hat das Gefühl, das Leben würde immer so weitergehen – das Gegenteil ist der Fall: Denn wir schreiben das Jahr 1989, und nichts wird mehr so sein, wie es einmal war.

Drei Freundinnen und ihre Familien erleben das Jahr vor dem Untergang des sozialistischen Regimes in der Slowakei: Opportunismus oder Rebellion, Anpassung oder Auflehnung – die Mädchen an der Schwelle zum Erwachsensein, aber auch die Eltern, begegnen dem sinkenden Stern des Sozialismus jeder auf seine Weise. Einfühlsam, in einer klaren, eleganten Sprache erkundet Susanne Gregor die Außen- und Innenwelten der drei jungen Freundinnen, lässt große Umwälzungen anhand von kleinen Verschiebungen greifbar werden und führt den Leser an sicherer Hand durch die Jahreszeiten des Jahres 1989:
Es ist »Das letzte rote Jahr«.

Hörbuchrezension – Sonntag, 22.3.2020 – SWR2 Lesenswert Magazin

von Jennifer von Massow | gelesen von Gergana Muskalla

      Hörbuch - Susanne Gregor - Das letzte rote Jahr

Hörbeispiel – Das letzte rote Jahr

von Susanne Gregor | gelesen von Gergana Muskalla

      Hörbeispiel
Susanne Gregor – Das letzte rote Jahr
gelesen von Gergana Muskalla
Regie: Marlene Breuer

Kooperation hr2 Kultur / der Diwan Hörbuchverlag

ISBN: 978-3-941009-59-2
6 CDs ca. 420 Minuten 22,00€
Ab sofort erhältlich

 

Josef Winkler Autorenlesung Der Stadtschreiber von Kalkutta

Josef Winkler – Autorenlesung –
Der Stadtschreiber von Kalkutta

»Beim Verlust dieser Reisetagebücher wäre ich nach Kalkutta zu­ rückgekehrt und hätte mich mit Hilfe meines nachtragenden, erbar­ mungslosen Schutzengels aus dem Fenster des Hotels „Bengali Club“ auf ein Glasdach, in den Tod hineingesplittert, es sei denn, ich hätte beim Abflug aus London der Stewardess der British Airways in den Oberarm gebissen.«

Den Indienfahrer hat es diesmal nicht nach Varanasi zu den Einäscherungsstätten am heiligen Ganges, sondern nach Kalkutta verschlagen. Dort nimmt er uns mit auf seine Touren durch die Stadt – immer wieder hinein in das elektrisierende, bunt verwirrende Treiben auf einem großen Lebensmittelmarkt; leuchtendes Indien.

Dann auch hier zum Einäscherungsort am heiligen Fluss (dem Hooghli) und schließlich zur herzzerreißenden Opferung vieler kleiner weißer Ziegen. Darunter die Lieblingstiere von Kindern, die diese in Begleitung der Eltern heranführen, damit im finsteren Tempel die Göttin Kali ihr Blut trinken kann; dunkles Indien.

Der Stadtschreiber von Kalkutta - Hörbeispiel

von Josef Winkler | Josef Winkler - Der Stadtschreiber von Kalkutta

      Hörbeispiel

Josef Winkler
Autorenlesung
Der Stadtschreiber von Kalkutta

Musik: Madhuri Chattopadhyay (mit Cornelius Hogeweg, Pandit Sankha Chatterjee, Tanmoy Bose)
Madhuri Chattophadhyay entstammt einer Musiker­familie aus Kalkutta. Im Hause ihrer Eltern trafen sich regelmäßig die bedeutendsten indischen Musiker. Dieses Zusammentreffen wird ›Reyaj‹ (Musikpraxis) genannt. Der enge Kontakt mit Musikern wie Pandit Ravi Shankar, Ustad Vilayat Khan, u.v.m., bedeutete für sie ein ­besonderes Glück und eine musikalische Bereicherung.
Auf dem Hörbuch sind Ausschnitte aus Rag Jog und Arpan Rag Bhairav zu hören.
www.violinemadhuri.de

ISBN: 978-3-941009-60-8
3 CDs in Digifile / Kartonverpackung 18,00€
Spielzeit. 188 Minuten

Ungekürzte Lesung der Originalausgabe des Suhrkamp Verlags

Charly Hübner liest Ko Machida

HÖRBUCH DER WOCHE WDR5 • HÖRBUCH DER WOCHE BR2 Kultur

Charly Hübner liest – Ko Machida
Vom Versuch, einen Glücksgott loszuwerden/Flußbettlibrett

Seit drei Jahren ohne Arbeit, weil Arbeit keinen Spaß macht, und seit drei Tagen ohne Alkohol, weil der einen fertigmacht und aufschwemmt, obwohl ein Schlückchen natürlich nicht schlecht wär, nur: woher nehmen, wenn nicht stehlen? Die liebe Ehefrau ist weg, die Wohnung leer bis auf einen kleinen Glücksgott aus Metall, der plötzlich ungeheuer nervt und weg muss, noch heute, stante pede, sofort.
Aber ein Gott ist ein Gott, den kann man nicht einfach in die Mülltonne entlassen oder am Bahnhof ins nächste Blumenbeet stellen. Oder doch?
So beginnt der Punkrocker Ko Machida sein literarisches Debüt, seinen Graßhoff im Bellman-Rausch, purple verhazed (acting funny, and knowing why), eine hochkomische Achterbahnfahrt, ein sorgfältig komponiertes Sprachfeuerwerk, überhäuft mit so gut wie allen Preisen, die das Land zu bieten hat.
Weil eben: grandios.

Ko Machida
geboren am 15. Januar 1962 in Sakai (Präfektur Osaka); Musiker (Punk-Rock), Schauspieler, Schriftsteller. Prosadebüt 1996 mit Kussun daikoku (»Vom Versuch, einen Glücksgott loszuwerden«); seither zahlreiche Romane, Essay- und Lyrikbände; ausgezeichnet mit allen wichtigen Literaturpreisen Japans, u. a. dem Noma Newcomer Preis (1997), dem Akutagawa-Preis (2000), dem Hagiwara Sakutaro-Preis (2012), dem Kawabata Yasunari-Preis (2002), dem Tanizaki Junichiro-Preis (2005), dem Noma-Literaturpreis (2008).

„Ko Machida ist der lachende dunkle Engel dieser Zeiten, dem trotz aller Melancholie, Wut und Verzweiflung die Schärfe des Witzes nicht abhanden kommt. Ihn interessiert keine Magie und Schönheit um derer selbst willen, ihn interessiert das Fragmentarische und die Lust, alle Hohlheit im ritualisierten Leben auszustellen und zu befragen. Seine Helden sind fragende Ritter des Leichtsinns, und ihre Odysseen durch Japan sind eher Reisen an mögliche Enden eines desillusionierten Lebenspfades. Fein, mies, lustig, weit!“, Charly Hübner

SWR2 Leonie Berger:
„Ohne großen Ehrgeiz von einer misslichen Situation in die andere geraten: Darin sind die Helden von Ko Machida Spezialisten. Charly Hübner interpretiert diese Texte zum großen Vergnügen der Hörer: Hemmungslos, abwechslungsreich und einfach lustig.“

WDR3 Mosaik Jutta Duhm-Heitzmann:
„Vom Versuch, einen Glückgott loszuwerden“, die Erzählung, mit der seine steile Autorenkarriere begann, ist ein wirbliges, in seinen Sprachexzessen fast prahlerisch souveränes Stück Literatur, von Katja Cassing und Jürgen Stalph virtuos übersetzt, ebenso wie die von Inhalt und Stil her ähnlich gelagerte Erzählung „Flußlibrett“. Und der Schauspieler Charly Hübner liest die Texte Machidas, als sei er ein Seelenverwandter, lustvoll ausgeflippt und mit erkennbarem Vergnügen an den Abenteuern der beiden fröhlich verpeilten Antihelden. Ein rotzfreches Stück Literatur, nicht jedermanns Sache natürlich, aber wer Sympathie für Punk als Lebensform hat – der kommt hier voll und ganz auf seine Kosten.“

Vom Versuch, einen Glücksgott loszuwerden – Hörbeispiel

von gelesen von Charly Hübner | Ko Machida – Vom Versuch, einen Glücksgott loszuwerden

      Hörbeispiel

 

Charly Hübner liest Ko Machida
Vom Versuch, einen Glücksgott loszuwerden / Flußbettlibrett
Zwei Erzählungen

ISBN: 978-3-941009-62-2
4 CDs in Digifile / Kartonverpackung 22,00€