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Yael Inokai – Ein simpler Eingriff

Lisa Hrdina liest Yael Inokai –

Ein simpler Eingriff

„Der Blick ging an mir vorbei ins Leere. Trotzdem glaubte ich kurz, Erstaunen darin zu sehen. Vielleicht mein eigenes Erstaunen darüber, hier zu sein.“

Meret ist Krankenschwester. Die Klinik ist ihr Zuhause, ihre Uniform trägt sie mit Stolz, schließlich kennt die Menschen in ihrem Leiden niemand so gut wie sie. Bis eines Tages ein neuartiger Eingriff entwickelt wird, der vor allem Frauen von psychischen Leiden befreien soll. Die Nachwirkungen des Eingriffs können schmerzhaft sein, aber danach fängt die Heilung an. Daran hält Meret fest, auch wenn ihr langsam erste Zweifel kommen.

„Ein simpler Eingriff“ ist nicht nur die Geschichte einer jungen Frau, die in einer Welt starrer Hierarchien und entmenschlichter Patientinnen ihren Glauben an die Macht der Medizin verliert. Es ist auch die intensive Heraufbeschwörung einer Liebe mit ganz eigenen Gesetzen. Denn Meret verliebt sich in eine andere Krankenschwester. Und überschreitet damit eine unsichtbare Grenze.

Eine Geschichte von Emanzipation, Liebe und Empathie.

Auszeichnungnen des Buches:

Der diesjährige Anna-Seghers-Preis geht an die Autorinnen Yael Inokai (Ein simpler Eingriff) und Alia Trabucco Zerán. Der Preis geht zu gleichen Teilen an junge Autor*innen aus dem deutschen und lateinamerikanischen Sprachraum. Die Auswahl von Yael Inokai begründet Gregor Dotzauer (Jury) mit den Worten:

„In einer Prosa von eindringlicher Schlichtheit und Genauigkeit erzählt Inokai vom Erwachen des Gewissens in einer streng hierarchischen, von psychischer Selbst-Perfektionierung und gedankenlosem Fortschrittsgeist geprägten Klinikwelt.“

Die Preisverleihung findet am 11.Juni um 20Uhr im Literaturforum im Brecht-Haus in Berlin statt und wird auch gestreamt.

Auszeichnungen des Hörbuches:

Hörbuch der Woche WDR

„Wunderbar eingefangen von Interpretin Lisa Hrdina, die so wohltuend zurückhaltend bleibt, dass man den Kopf neigen will, um mehr von ihr zu hören. Ein Hörbuch wie eine Schatzkiste, man möchte immer wieder nachgucken und nachhören, was drinsteckt.“ – WDR rezensiert von Marija Bakker

Shortlist Deutscher Hörbuchpreis 2023

Kategorie: Beste Unterhaltung

„Anregend erzählt in dichten Bildern, in lakonischer Sprache und mit gezielter Unschärfe über die Psychiatrie, hat sich die Nominierungsjury von diesem Titel aufs Feinste unterhalten gefühlt! Die herausragende Sprecherin Lisa Hrdina begleitet den Hörer durch eine fein verdichtete Story um Machtstrukturen und Emanzipation, über Empathie und Liebe – und alles führt zu einem Happy End. Kammerspielartig lauschen wir dem aktuellen Diskurs um Frauenbilder und ein Aufbegehren gegen gesellschaftliche Zwänge. Ein Psychiatrieroman mit eingebautem Emanzipationsakt. Spannend!“

Ein simpler Eingriff – Hörbeispiel

von Yael Inokai | gelesen von Lisa Hrdina

      Hörbeispiel

Lisa Hrdina liest

Yael Inokai
Ein simpler Eingriff

Regie: Marlene Breuer, Technik: Melanie Inden
Eine Produktion von hr2-kultur und derDiwan Hörbuchverlag 2022
ungekürzte Lesung der Buchvorlage Hanser Verlag

4 CDs in Kartonverpackung
270 Minuten
empf. VK 22.00€
ISBN 978-3-941009-92-9
Erwachsene

Ab sofort erhältlich!

Margit Schreiner – Mütter Väter Männer Klassenkämpfe

Barbara Stoll liest Margit Schreiner –

Mütter. Väter. Männer. Klassenkämpfe

Über das Private

»Ich hatte es ja schon in meiner Kindheit geahnt, dass die Tatsache, eine Frau zu sein, mit ununterbrochenen Demütigungen einhergehen würde. Aber dass es so weit gehen würde…«

In ihrem ersten Erinnerungsbuch Vater. Mutter. Kind. Kriegserklärungen erzählt Margit Schreiner von der siebenjährigen Margit, die sich ein Dackelmädchen namens Bella erfindet, das nie von ihrer Seite weicht (das Hörbuch ist auch im derDiwan Hörbuchverlag erschienen). In Mütter. Väter. Männer. Klassenkämpfe besetzt ein paar Jahre später ein Maharadscha ihre Fantasien, während das Mädchen ihm als Panther zu Füßen liegt. Doch auch diese wunderbare Zeit endete irgendwann, »und ich saß an meinem Schreibtisch und löste Rechenaufgaben«.

Aus der Entfernung des siebten Lebensjahrzehnts beobachtet und beschreibt Margit Schreiner lakonisch und mit viel Empathie das Mädchen, das sie einmal war: das aufs Gymnasium geht, neue Freunde findet, sich politisiert, erste Erfahrungen mit der Sexualität macht und schließlich die Schule beendet.

Auch für dieses Buch gilt, was Anton Thuswaldner in Literatur und Kritik feststellte: »Schreiner ist die Aufmüpfigkeitskönigin der österreichischen Literatur.« Gespannt erwartet man nach der Lektüre die Fortsetzung des immer turbulenter werdenden Lebens.

Mütter. Väter. Männer. Klassenkämpfe – Hörbeispiel

von Margit Schreiner | gelesen von Barbara Stoll

      Hörbeispiel

Barbara Stoll liest

Margit Schreiner
Mütter. Väter. Männer. Klassenkämpfe
Über das Private

ungekürzte Lesung der Buchvorlage erschienen im Schöffling Verlag
4 CDs, ca 300 Minuten
empf. VK 22.00€
ISBN 978-3-941009-91-2
Erwachsene

Ab sofort erhältlich!

Ein Gespräch über Dante Alighieri: Die Göttliche Komödie

Insa Wilke spricht mit Ulrike Draesner

und John von Düffel

Ein Gespräch über Dante Alighieri: Die Göttliche Komödie

 

In diesem Jahr jährt sich der 700. Todestag von Dante Alighieri: Die Göttliche Komödie, bedeutendes Werk der Weltliteratur, begründete die »Volkssprache« Italienisch als Literatur- und Schriftsprache. Über den Autor, der 1265 in Florenz geboren wurde und im Alter von 62 in Ravenna verstarb, wissen wir indes wenig. Die Göttliche Komödie entstand ab 1307 in der Zeit seines Exils und entwirft eine visionäre Reise des Dichters durch Hölle, Fegefeuer und Paradies, in deren Verlauf den Lesenden, Seite an Seite mit dem Ich-Erzähler und seinem Begleiter Vergil, 600 Seelen und ihre Schicksale nach dem Tod begegnen. Man nimmt an, dass die Figur der Beatrice, die den Ich-Erzähler durch die himmlischen Sphären geleitet, auf einer realen Frau basiert, die Dante verehrte.

Ins Gespräch über Dante und seinem literarischen Klassiker vor der Klassik kommen die Schriftstellerin Ulrike Draesner und der Dramaturg und Autor John von Düffel. Insa Wilke moderiert. Der Bühnenpoet Timo Brunke hat für dieses Gespräch einen Prolog und Epilog geschrieben, der seine ganz persönliche Sicht auf Die Göttliche Komödie vermittelt.

Ein Gespräch über Dante Alighieri: Die Göttliche Komödie - Hörbeispiel

Insa Wilke spricht mit Ulrike Draesner und John von Düffel

      Hörbeispiel
Insa Wilke spricht mit Ulrike Draesner und John von Düffel
Live-Mitschnitt

 

Ein Gespräch über Dante Alighieri: Die Göttliche Komödie
Prolog und Epilog: Timo Brunke
Spielzeit ca 90 Minuten, 2 CDs Digifile/Kartonverpackung
ISBN 978-3-941009-89-9
15,00€

Anna Albinus – Revolver Christi

Omid-Paul Eftekhari liest

Anna Albinus – Revolver Christi

 

„Kommen Sie“, sagte er und führte mich in die Kirche. Er benötige noch etwas aus der Sakristei fur die Vorbereitung der Messe, behauptete er, aber er nahm nur mit mir in einer Bank Platz, von der aus man den Revolver in der gedämpft beleuchteten Vitrine gut betrachten konnte. „Glauben Sie“, fragte ich, „dass die Leute aus Sensationsgier zur Wallfahrt kommen?“ Mit solchen Motiven müsse man rechnen, sagte er.

Im Sommer 2018 zieht die alle zehn Jahre stattfindende Wallfahrt zum Revolver Christi so viele Besucher an wie nie zuvor. Ausgestellt ist neben der Reliquie in der Kathedrale auch eine der drei erhaltenen Ikonen des Christus an der Waffe. 110 Jahre nach dem Tod eines Elektrikerlehrlings, den man mit einem Kopfschuss aus dem Revolver Christi getötet auf den Stufen des Chorraums auffand, fällt in der Kathedrale erneut ein Schuss …

Anna Albinus nimmt in ihrem klassischen, eleganten Erzählton unmerklich Anlauf, als wäre nichts, und unversehens findet man sich in einer anderen Welt. Und wie selbstverständlich streift sie dabei allerlei ernsten Stoff: das Spektakel als Angebot der Kirchen; die Inszenierung des Musealen; das Existentielle im Glauben mancher, die glauben wollen; und last not least die Zerreißprobe zwischen Gewalt und Glauben. Oder vielleicht ist das alles nicht so gemeint …?

Auszeichnungen des Buches:

  • Gewählt auf die Liste 10 besten Bücher des Jahres HOTLIST 2021 unabhängige Verlage
  • Österreichischer Buchpreis 2021 – Debüt
  • hr2-Hörbuchbestenliste Januar 2022

 

Die Jury zum österreichischen Buchpreis 2021:

Mit der realistischen Beschreibung eines touristischen Groß-Ereignisses beginnt diese Kriminal- und Fantasygeschichte der besonderen Art. Eine Reliquie – jener Revolver, der dem Buch den Titel gibt – zieht die Menschenmassen an. Und dann fällt am dreiundzwanzigsten Ausstellungstag ein Schuss. Die Schützin ist rasch überwältigt, ein seriöser Ermittler tritt auf den Plan, das Publikumsinteresse wächst angesichts der mysteriösen Gewalttat. Dem Genre entsprechend entwickelt sich die Geschichte geheimnisvoll. Deutlich wird allerdings bald, dass zwischen diesem Revolver Christi, der verhafteten Rechtsanwaltsfachangestellten und dem sachlichen Kriminalbeamten ein Zusammenhang besteht. Das Unglück, das mit der Waffe einher geht, wiederholt sich im Lauf der Zeit offenbar immer wieder. Man liest gebannt und ist gespannt auf den Ausgang, der jedoch die Erwartung nach Plot-Auflösung nicht erfüllt. Zeit- und Ortssprünge gelingen der 1986 geborenen Autorin mühelos. Sie ist eine erstaunlich versierte Erzählerin. Alles ist möglich in dieser Geschichte, deren Ende sich jeder Eindeutigkeit verweigert. Das Geheimnis bleibt und das Staunen über die literarische Fertigkeit, die sprachliche Sicherheit dieses Debüts.

Presse zum Buch:

„Alles ist möglich in dieser Geschichte (…). Das Geheimnis bleibt – und auch das Staunen über die
literarische Fertigkeit, die sprachliche Sicherheit dieses Debüts.“ – Manuela Reichart, Deutschlandfunk Kultur

 

Revolver Christi – Hörbeispiel

von Anna Albinus | gelesen von Omid-Paul Eftekhari

      Hörbeispiel

Omid-Paul Eftekhari liest
Anna Albinus – Revolver Christi

Ungekürzte Lesung der gleichnamigen Buchausgabe des edition fotoTAPETA Verlags
Spielzeit ca. 100 Minuten
2 CDs Digifile/Kartonverpackung
ISBN: 978-3-941009-87-5
VK: 16,00€ (D)

Anna Albinus
1986 in Mainz geboren, studierte Katholische Theologie, Judaistik und Kunstgeschichte in Freiburg i. Br.
und Jerusalem. Sie lebt mit ihrer Familie in Wien. Revolver Christi ist ihre erste Buchveröffentlichung.

Klassiker der Literaturgeschichte Otfried Preußler

Klassiker der Literaturgeschichte

Otfried Preußler

Insa Wilke spricht mit
Ulrike Draesner und John von Düffel

Otfried Preußlers Geschichten haben Generationen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen begeistert. Genannt seien nur die bekanntesten Figuren: Die kleine Hexe, Der Räuber Hotzenplotz und Das kleine Gespenst. Sein erstes Buch, Der kleine Wassermann, erschien 1956 und erhielt ein Jahr später den Deutschen Jugendbuchpreis. Zunächst war Preußler nur nebenberuflich Schriftsteller. Er arbeitete als Lehrer, wobei er seinen Schüler*innen gern Geschichten erzählte, die er später aufschrieb.
Insgesamt verfasste er über 35 Bücher, die in mehr als 50 Sprachen übersetzt wurden. Viele seiner Werke wurden als Theaterstücke aufgeführt, vertont und verfilmt.
Moderiert von der Literaturkritikerin Insa Wilke wird es im Gespräch mit der Lyrikerin, Essayistin und Prosaautorin Ulrike Draesner und dem Dramaturgen und Autoren John von Düffel vor allem um Die Kleine Hexe und Krabat gehen: Wir treffen den Müllerjungen Krabat im Koselbruch, wo er unter dem boshaften Zaubermeister leidet und fliegen mit der kleinen Hexe zum Blocksberg.
Der Bühnenpoet Timo Brunke hat für dieses Gespräch einen Prolog und Epilog geschrieben, der seine ganz persönliche Sicht auf Die kleine Hexe und Krabat vermittelt.

Klassiker der Literaturgeschichte: Otfried Preußler

Insa Wilke spricht mit Ulrike Draesner und John von Düffel

      Hörbeispiel
Klassiker der Literaturgeschichte
Otfried Preußler
Insa Wilke spricht mit Ulrike Draesner und John von Düffel

Live-Mitschnitt
Ein Gespräch über Otfried Preußler:
Krabat/Die kleine Hexe
Prolog und Epilog:
Timo Brunke
Spielzeit 92 Minuten,
2 CDs Digifile/Kartonverpackung
ISBN 978-3-941009-84-4
15,00€

Antonio Tabucchi – Indisches Nachtstück

Antonio Tabucchi – Indisches Nachtstück

gelesen von Martin Feifel

 

Die Geschichte einer Suche: Ein Mann sucht einen Freund, der auf geheimnisvolle Weise in Indien verschollen ist.

Bombay, Madras, Goa: Von Hotel zu Hotel folgt der Suchende den Spuren seines Freundes, reist quer durch den indischen Subkontinent und macht dabei die exotischsten Reisebekanntschaften.

Tabucchi gelingt es meisterhaft, den Leser in sein paradoxes Verwirrspiel hineinzuziehen. Eine Verhöhnung des Realen und zugleich ein Reiseführer für Liebhaber zielloser Reisen.

Antonio Tabucchi (1943-2012), eine der bedeutendsten Stimmen der europäischen Literatur, war Autor von Romanen, Kurzgeschichten, Essays und Bühnenstücken und Herausgeber der italienischen Ausgabe der Werke Fernando Pessoas. Er lehrte Portugiesische Sprache und Literatur und schrieb für zahlreiche italienische und ausländische Zeitungen. Sein Werk wurde in mehr als 40 Sprachen übersetzt und mit vielen wichtigen Preisen ausgezeichnet, darunter der Premio Campiello, der Prix Médicis Etranger, der Prix Européen de Littérature und der Österreichische Staatspreis für Europäische Literatur.

Auszeichnungen:

hr2-Hörbuchbestenliste Januar 2022

Indisches Nachtstück – Hörbeispiel

von Antonio Tabucchi | gelesen von Martin Feifel

      Hörbeispiel

Martin Feifel liest
Antonio Tabucchi – Indisches Nachtstück
und ein Briefwechsel gelesen von Lutz Magnus Schäfer

3 CDs im Digifile / Kartonvepackung
ca. 180 Minuten
empf. VK 18,00€
ISBN 978-3-941009-85-1